„Als KinderHeldin für Saja bin ich jemand Außergewöhnliches, der ihr Leben bereichert und ihm Richtung gibt.“

Katja Betz, KinderHeldin

Im gemeinsamen Corporate Volunteering Projekt „Morgenmacher“ der Landesbank Baden-Württemberg und KinderHelden haben sich bereits 33 Mitarbeitende für die Zukunft von Grundschulkindern mit erschwerten Startbedingungen stark gemacht. Katja Betz ist eine von ihnen. Sie trifft sich seit fast zwei Jahren als KinderHeldin mit der neunjährigen Saja.

Bei der LBBW arbeitet die Gruppenleiterin im Produktmanagement. Doch an einem Nachmittag in der Woche ist sie nur für die Grundschülerin da. Sie übt mit ihr Mathe, bastelt oder backt mit ihr, geht mit ihr aber auch mal ins Schwimmbad – und unterstützt das Mädchen so darin, besser mit dem Alltag und der Schule zurechtzukommen.

Was war Dein schönster KinderHelden-Augenblick?

Eigentlich ist jedes Treffen für sich eindrucksvoll, wir haben so viele schöne Momente miteinander. Besonders freue ich mich über Sajas schulische und persönliche Fortschritte. Aber auch ihre unglaublich schönen Sprachnachrichten auf WhatsApp sind immer kleine Highlights. Neulich hat sie gesagt, dass sie sich so so so freut, wenn wir uns wiedersehen. Das bedeutet mir viel, weil es von Herzen kommt.

Was waren deine Beweggründe, Dich ehrenamtlich zu engagieren?

Meine Tochter hat ein Auslandsjahr gemacht. Dadurch sind bei mir jede Menge Alltagstätigkeiten weggefallen. Einen Teil der gewonnenen Zeit wollte ich zurückgeben und mich ebenfalls ehrenamtlich engagieren. Während ich darüber nachdachte, kam dann der Intranet-Aufruf der LBBW, sich bei KinderHelden zu engagieren.

Warum engagierst Du Dich gerade bei uns?

KinderHelden gibt ehrenamtlichem Engagement einen professionellen Rahmen. Man wird gut begleitet, gerade am Anfang, und bekommt ein klares Bild von dem, was Mentoring leisten soll und was nicht. Zusätzlich gibt es auf der Lernplattform, dem KinderHelden Campus, einen unglaublichen Fundus an Ideen, die gemeinsame Zeit sinnvoll zu nutzen, und zudem viele Fördermaterialien.

Die Arbeitnehmer werden von der LBBW für ihr Ehrenamt freigestellt. Was bedeutet Dir diese Unterstützung von Arbeitgeberseite?

Ich finde dies eine sehr großzügige Geste, die untermauert, dass es der LBBW mit ihrer strategischen Stoßrichtung, einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten, ernst ist. Tatsächlich bietet mir die Unterstützung im Grunde die Flexibilität, das Mentoring tagsüber und zu einem für Saja passenden Zeitfenster anzubieten. Die Arbeitgeberunterstützung ist toll. Sie ist für mich aber nicht die Voraussetzung gewesen, mich grundsätzlich ehrenamtlich zu engagieren.

Warum ist es für Dich wichtig, Dich zu engagieren, und warum sollten es deine Kolleginnen und Kollegen tun?

Ich bin der festen Überzeugung, dass ich Saja neue Perspektiven öffne und sie durch mich ein alternatives Rollenvorbild für sich entdecken kann. Ich möchte sie stark machen, ihr Rüstzeug für ihr weiteres Leben mitgeben. Außerdem bin ich der festen Überzeugung, dass mein Engagement als KinderHeldin zusammen mit dem vielfältigen ehrenamtlichen Engagement meiner Kolleginnen und Kollegen die Strahlkraft und Wahrnehmung unseres Unternehmens stärken.

Wie sieht ein typisches Tandemtreffen aus?

Im ersten Jahr als Mathe-Tandem stand für mich die schulische Förderung im Vordergrund. Wir haben bei jedem Treffen Mathematik gemacht, aber auch gespielt und gebastelt. Zwischenzeitlich handhaben wir das etwas flexibler. Wenn eine Arbeit ansteht, lernen wir ausschließlich. Wenn uns nicht der Sinn danach steht, spielen wir und haben einfach Freude am Zusammensein. Einmal im Monat gibt es einen „Wunschnachmittag“ und wir machen das, worauf Saja Lust hat: Schwimmen, Kino, Backen etc.

Wie motivierst Du Saja zum Lernen?

Das brauche ich nicht. Sie ist immer selbst motiviert und für ihr Alter sehr diszipliniert. Mathe macht sie aber besonders gerne am riesigen Whiteboard in der LBBW am Kleinen Schlossplatz, weshalb wir unsere Treffen immer mal wieder hierher verlegen.

Wie hat Saja sich während Eurer Tandemzeit verändert?

Persönlich ist sie reifer und selbstbewusster geworden. Schulisch ist sie motiviert und hat bemerkt, dass es sich lohnt, an einem Thema dranzubleiben und zu arbeiten, um Erfolge zu erzielen.

Was war Euer schönster gemeinsamer Moment?

Saja geht am liebsten mit mir schwimmen. Der schönste gemeinsame Moment war, als sie sich endlich getraut hat, mit mir auf einem Reifen die große Wassertunnelrutsche runterzurutschen. Wir haben viele Anläufe gebraucht und irgendwann hat sie mir einfach vertraut. Das war toll.

Was hat Dich motiviert, über ein Jahr zu verlängern?

Für Saja war es überhaupt keine Frage, dass das Mentoring nach Ende des Jahres weitergeht. Sie hat vor den Sommerferien schon Pläne gemacht, was wir machen, wenn wir uns wiedersehen.

Was habt Ihr voneinander gelernt?

Ich habe z. B. gelernt wertzuschätzen, in welchem Wohlstand wir leben. Als Saja mir erzählt hat, dass sie mit ihrer Mutter in Stuttgart war, habe ich gefragt, ob sie shoppen waren. Daraufhin hat sie mich groß angeschaut und gesagt „Nein, wir haben kein Geld“. Trotzdem ist Saja immer glücklich und ausgeglichen. Mir zeigt das, dass Glück auch möglich ist, wenn Menschen wenig haben.

Von mir hat sie gelernt, dass man als Frau arbeiten, erfolgreich und unabhängig sein kann. Das beeindruckt sie.

Warum kannst Du Dein Ehrenamt Deinen Kolleginnen und Kollegen weiterempfehlen?

Weil es bereichert. Weil die Welt aus Kinderaugen einfach so unglaublich schön und oft unbelastet ist. Weil man so schnell vergisst, wenn die eigenen Kinder schon groß sind.

Was macht Eure Freundschaft aus?

Vertrauen, Verlässlichkeit und viele schöne gemeinsame Erlebnisse.



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