FAQ – KinderHelden – Mentoring macht stark!

für Ehrenamtliche (Mentoren²)

Fragen zu KinderHelden allgemein

Wer sind die KinderHelden?

KinderHelden ist ein erfolgreiches Mentoring-Programm, welches Kindern mit erschwerten Startbedingungen frühzeitig bessere Bildungschancen eröffnen möchte. Ehrenamtliche Erwachsene unterstützen Grundschulkinder für mindestens ein Schuljahr in regelmäßigen 1:1-Treffen. Die Kinder werden somit individuell und gezielt gefördert und erfolgreiche Bildungs-Übergänge ermöglicht.

In unserem ortsunabhängigen, digitalen Projekt „Fit für Fünf“ begleiten Mentor*innen Kinder für sechs Monate in der Vorbereitung zum Übergang in Klasse 5.

 

Was ist unsere Vision?

Wir möchten Kindern mit schwierigen Startbedingungen frühzeitig und damit präventiv eine individuelle Unterstützung vor Ort bieten. Wir wünschen uns, dass sie ihre Potenziale spielerisch, mit Freude und ohne Leistungsdruck entdecken können, sich in einer zunehmend komplexer werdenden Welt gut zurechtfinden und sich integrieren können. Unsere Mentoring-Programme bieten Kindern dafür eine Förderung mit Herz von Anfang an.

Was ist das Ziel von KinderHelden?

Gerade Kinder mit schwierigen Startbedingungen benötigen frühzeitig in besonderem Maße individuelle Unterstützung und verlässliche Begleitung. Mit diesem präventiven Ansatz fördern wir Bildungschancen- und Teilhabegerechtigkeit, soziale Kompetenzen und die Resilienz der Kinder.

Was ist der Inhalt der Förderung?

  • Schulische Unterstützung – mit den Schwerpunkten Deutsch (lesen) und Mathematik sowie allgemeiner schulischer Themen
  • Attraktive und wertvolle Freizeitangebote, die sich an den Stärken und Interessen von Kind und Mentor*in orientieren und so nachhaltige Impulse für eine sinnvolle Freizeitgestaltung geben
  • Erste Einblicke in andere Lebens- und Arbeitswelten (Horizonterweiterung)
  • Stärkung des Selbstvertrauens/Selbstbewusstseins
  • Lern- und Arbeitsverhalten verbessern
  • Aufbau einer positiven und lernförderlichen Beziehung

An welchen Orten kann ich mich engagieren?

In den Städten Hamburg, Hannover, Frankfurt, Stuttgart und München sowie in der Region Rhein-Neckar (Mannheim und Ludwigshafen) bieten wir unser Mentoring-Projekt in persönlicher und hybrider Form an. Bundesweit freuen wir uns, Sie als digitale*n Mentor*in begrüßen zu dürfen.

Was hat es mit den vielen verschiedenen Projekten bei KinderHelden auf sich?

KinderHelden lebt davon, dass starke Partner uns in verschiedenen Regionen unterstützen. Selbstverständlich möchten wir diesen ermöglichen, ihr Projekt hervorzuheben und durch individuelle Namen und Inhalte auf ihr Engagement hinzuweisen. Wenn Sie bei der Anmeldung unsicher sind, welches Projekt Sie auswählen sollen, richten Sie sich bitte vor allem nach Ihrer Region. Wir unterstützen Sie dann im Aufnahmeprozess dabei, das richtige Projekt zu finden.

Was unterscheidet KinderHelden von anderen Mentoring-Programmen?

Wir haben sehr hohe Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Für die Mentoren gibt es ein mehrstufiges Aufnahmeverfahren und Schulungen. Die Tandems aus Mentor und Kind werden sorgfältig zusammengestellt und während der gesamten Mentoring-Dauer von erfahrenen Mitarbeitern professionell unterstützt. KinderHelden bietet darüber hinaus eine einzigartige digitale Lernplattform an. In regelmäßigen persönlichen und digitalen Events begleiten und schulen wir unsere Mentoren auf freiwilliger Basis zu relevanten Themen.

Wer sind die Fachkräfte bei KinderHelden?

Wir sind eine bunte Mischung verschiedenster Professionen. Psychologen, Sozialarbeiter, Erziehungswissenschaftler aber auch Fachkräfte aus den Bereichen Marketing, Betriebswirtschaft sowie Verwaltung sind Teil des Teams. Uns alle vereint, dass wir für mehr Bildungsgerechtigkeit eintreten wollen und es lieben, in einem sinnstiftenden Job gesellschaftlich etwas zu bewegen.

Fragen zur Tätigkeit als Mentor

Was ist eine Mentorin oder ein Mentor?

Ein erfahrener Mensch, der sich um einen weniger erfahrenen kümmert. Als Vorbild und großer Freund oder große Freundin (ab 16 Jahren) werden Mentoren zu einer zentralen Figur im Leben ihres Mentees. Sie motivieren oder geben Rat und haben ein offenes Ohr für Sorgen und Probleme. Mentoren unterstützen das Kind bedarfsgerecht, um Orientierung zu geben und sorgen für eine gute Balance zwischen Lern- und sinnvoller Freizeitförderung.

Neben Eltern und Lehrkräften sind Mentoren zusätzliche Ansprechpersonen für Kinder, denen häufig ungeteilte Aufmerksamkeit fehlt. Von der gemeinsamen Zeit profitieren beide Seiten. Die erwachsene Person wächst mit ihrer Aufgabe, der Schützling bekommt eine Lernunterstützung, neue Anregungen und Anerkennung.

Wie werden Mentoren ausgewählt und auf ihre Tätigkeit vorbereitet?

Mentoren durchlaufen einen mehrstufigen Aufnahmeprozess. In einem digitalen Einzelgespräch nach der Anmeldung möchten wir Sie kennenlernen und mehr über Ihre Motivation und persönlichen Eigenschaften erfahren, um später auch ein passendes Matching ermöglichen zu können. Nach Rücksprache im Team laden wir Sie zu unserem Einführungsprogramm ein, das ebenfalls in digitaler Form stattfindet. Neben Modulen zum Self-Learning auf unserem KinderHelden Campus gehört auch ein 90-minütiger Online-Workshop zur Vorbereitung.

Wie überall in der Jugendhilfe ist auch bei uns das Einreichen eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses notwendig. Dieses können Sie durch eine schriftliche Bestätigung von uns kostenlos bei Ihrem Bürgerbüro o.ä.  beantragen. Ein Fragebogen über zeitliche und örtliche Voraussetzungen ergänzt das Prozedere.

Welche Eigenschaften sollen Mentoren mitbringen?

Mentoren sollten Offenheit und Verantwortungsbewusstsein sowie Konfliktfähigkeit mitbringen. Sie sollten natürlich Freude am Umgang mit Kindern haben, um diese schulisch und in der Freizeit zu fördern. Ungeduld und Intoleranz sind Eigenschaften, die eine gelingende Förderung eher erschweren. Als Mentor*in sollte man sich der Vorbildfunktion bewusst sein, die man für das Kind at.

Welche zeitlichen Voraussetzungen sind notwendig, um sich engagieren zu können?

Grundsätzlich empfehlen wir, Treffen von ca. zwei Stunden pro Woche für mindestens ein Jahr einzuplanen. Die Treffen erfolgen in der Regel am Nachmittag zwischen 13 und 18 Uhr in der Schule oder generell im öffentlichen Raum im Wohnumfeld des Kindes. In einigen Regionen ist es möglich, sich am Wochenende zu treffen (Halten Sie hier am besten Rücksprache mit Ihrer Beraterin). In den Schulferien kann individuell vereinbart werden, ob Treffen stattfinden. In Phasen persönlicher Mehrbelastung oder aufgrund eines Urlaubs können Mentor*innen auf digitale Treffen ausweichen oder die Treffen nach Absprache mit der Familie für bestimmte Zeiträume unterbrechen.

Benötigen Mentoren pädagogische Vorerfahrung?

Mentoren benötigen keine Vorerfahrung. In unserem Vorbereitungskurs erfahren Sie alles, was für die ehrenamtliche Begleitung eines Kindes notwendig ist. Durch den KinderHelden Campus – unsere digitale Lernplattform – haben Mentoren Zugriff auf zahlreiche Materialien, sowohl für schulische Förderung als auch für die Gestaltung sinnvoller Freizeitangebote. Bei Fragen oder Herausforderungen steht jedem Mentor / jeder Mentorin eine persönliche Ansprechperson bei KinderHelden zur Seite.

 

Kann ich andere Mentoren kennenlernen?

Ja. Wir freuen uns, wenn Mentoren z. B. bei unseren regionalen Treffen zum Mentorenaustausch zusammenkommen, bei gemeinsamen Tandemaktionen miteinander in Interaktion kommen oder sich über ihre Mentees kennenlernen. Auch wenn die Förderung in der Regel 1:1 erfolgt, gibt es immer wieder schöne Momente, die mit anderen Tandems geteilt werden können. Natürlich bietet ein Mentorenaustausch auch jede Menge Vernetzungsmöglichkeiten mit spannenden Menschen aus verschiedensten Berufen und Studiengängen.

Warum engagieren sich Mentoren ehrenamtlich?

Manche engagieren sich, weil sie selbst in ihrer Kindheit erlebt haben, wie wichtig es war, dass jemand sie unterstützt hat. Andere melden sich, weil sie gern etwas für ein Kind in ihrer Region tun möchten und somit ihr Wissen weitergeben können. Wieder andere möchten Mentor/Mentorin werden, weil sie selbst keine Kinder haben oder die Kinder schon aus dem Haus sind, sie aber gern mit jungen Menschen in Kontakt sind. Der Wunsch, ganz persönlich einen wichtigen Beitrag zu  mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit zu leisten, ist ebenfalls ein häufiger Antrieb unserer Mentoren.

Zu welchem Zeitpunkt kann ich mich anmelden?

Neue Mentoren können jederzeit mit ihrem Ehrenamt beginnen und sind dabei nicht an die Schuljahreszeiten gebunden. Zwischen Anmeldung und Start ins Tandem vergehen je nachdem, wie schnell Sie den Anmeldezeitraum durchlaufen, nur wenige Wochen. Da die Starttermine in der Regel in der Schule stattfinden, können die Schulferien manchmal für eine etwas längere Wartezeit sorgen.

Welche Schulen gibt es in meiner Region und kann ich mir eine davon aussuchen?

Die Auflistung unserer Schulen ist hier zu finden. Nach der Anmeldung bekommen Mentoren aber nochmals einen Fragebogen, in dem die Schulen nach Stadtteil und Erreichbarkeit aufgelistet sind. Dort können Sie angeben, welche Schulen gut erreichbar für Sie sind. Für das Matching ist es oft einfacher, wenn mehrere Schulen in Frage kommen, da besonders in Randbezirken der Bedarf bei den Kindern hoch ist, hier aber seltener Mentoren leben.

 

Fragen zu den Kindern und ihren Familien

Wer ist die Kernzielgruppe bei den Kindern?

Das Programm ist offen für alle Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren am kritischen Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule. Natürlich sollen vor allem die Kinder einen Mentor bekommen, die in besonderem Maße eine zusätzliche Ansprechperson benötigen. Wir arbeiten dazu eng mit Schulen zusammen. Lehrkräfte wissen in der Regel am besten, welches Kind aus ihrer Klasse von einem Mentor profitieren würde.

Wie verläuft der Anmeldeprozess der Kinder?

Die Lehrkräfte der kooperierenden Schulen informieren die Eltern darüber, dass sie das Projekt als sinnvoll für das jeweilige Kind erachten und erklären die Inhalte und Abläufe. Nach einer schriftlichen Zustimmung der Eltern lernen unsere Mentoring-Mitarbeiterinnen die Kinder persönlich in der Schule kennen. In einem kindgerechten Aufnahmegespräch erfragen wir Interessen, persönliche Vorlieben, Lernstände und die Motivation für das Mentoring. In Kombination mit einem Elternfragebogen und dem Bildungsplan der Klassenlehrkräfte dient diese persönliche Einschätzung der Zusammenstellung unserer Tandems. Kinder, die selbst keine Lust auf die Teilnahme haben, werden niemals von uns, den Eltern oder der Schule überredet.

Was genau sind „erschwerte Startbedingungen“?

Die Kinder, die bei uns mitmachen, kommen aus ganz unterschiedlichen Lebenssituationen. Da gibt es zum Beispiel den Sohn einer alleinerziehenden Mutter, die wenig Zeit hat, Aufmerksamkeit zu schenken und bei den Hausaufgaben zu unterstützen. Oder die Tochter aus einer Migrantenfamilie, deren Eltern möchten, dass sie Kontakt zu einer deutschen Mentorin hat, die ihr hilft, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern und sich hier besser in die Gesellschaft zu integrieren. Oder den Jungen mit einem schwerkranken Geschwisterkind, der sich einfach jemanden wünscht, der ein offenes Ohr für ihn hat und ihn beim Lernen individuell unterstützen kann.

Wie stehen die Eltern zum Projekt?

Eltern, die ihre Kinder bei KinderHelden anmelden, ermöglichen ihnen eine ganz besondere Form der Förderung. Es gibt viele unterschiedliche Gründe, weshalb die Kinder zusätzliche Unterstützung benötigen, die oftmals nicht von den Eltern allein zu lösen sind (s. o.). Unser

 

Konzept ist, dass wir Kinder durch eine zusätzliche Ansprechperson fördern. Wie sagt ein altes Sprichwort: „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen.“ Heute aber leben oft nicht einmal Familienangehörige in der Nähe.

 

Die Eltern, die ihr Kind über die Lehrkräfte bei uns anmelden, sind sich bewusst, dass ein Mentor als weitere Ansprechperson, oft aus einem ganz anderen Lebensumfeld, eine Bereicherung für ihr Kind ist. Sie schätzen dieses Angebot im erweiterten schulischen Rahmen.

Wie gestaltet sich der Kontakt zu den Eltern?

Das ist sehr unterschiedlich. In jedem Fall erfolgt die individuelle Terminvereinbarung über den Kontakt zu den Eltern. Deren Kontaktdaten erhalten Sie von uns beim Start des Tandems, bei dem die Sorgeberechtigten in der Regel auch dabei sind. Darüber hinaus interessiert es die Eltern, mit wem ihr Kind Zeit verbringt und oft werden Mentoren nach einem Treffen auch einmal eingeladen, gemeinsam einen Kaffee zu trinken und sich auszutauschen. Die Intensität des Kontaktes bestimmen jedoch Sie als Mentor.

Holt man die Kinder nicht punktuell in eine andere Welt und stößt sie dann wieder in ihre zurück?

KinderHelden stellt die individuelle Lernförderung und das soziale Lernen in den Vordergrund. Die Mentoren vermitteln den Spaß am Lernen und stärken das Selbstvertrauen der betreuten Kinder durch Aufmerksamkeit, Anregung, Anerkennung und Wertschätzung. Ohne erhobenen Zeigefinger leben Mentoren ganz einfach vor, wie wichtig es ist, die Schule zu beenden und eine qualifizierte Ausbildung zu machen. Menschen mit Erfahrungen – mitten im Leben stehend – stärken Jüngere.

 

Ziel ist es, Kinder darin zu unterstützen, sich zu verantwortungsbewussten Persönlichkeiten zu entwickeln, ihre Bildungschancen zu erhöhen und ihre soziale Kompetenz zu erweitern. Dies wird den Kindern helfen, ihr Leben zukünftig in die Hand nehmen zu können. Somit eröffnen Mentoren Kindern oft eine Perspektive, die bisher nicht in ihrer Lebensrealität vorhanden ist.

So viel Aufwand dafür, dass sich ein Mentor ein paar Stunden im Monat mit einem Kind trifft – bringt das überhaupt etwas?

Ja, das lohnt sich unbedingt. Für das Kind ist es eine wertvolle Erfahrung, einen großen Freund oder eine große Freundin zu haben. Das Kind gewinnt durch diese Wertschätzung und Aufmerksamkeit an Selbstvertrauen. Welche vielfältigen positiven Auswirkungen dies auf Sozialverhalten und Lernfreude hat, zeigen diverse Studien und Erfahrungsberichte. So zum Beispiel unsere Wirksamkeitsstudie mit dem Schwerpunkt Leseförderung aus 2023. Im Fazit heißt es: Das Programm nimmt „positiven Einfluss auf die Entwicklung der teilnehmenden Kinder, insbesondere in Bezug auf Leseflüssigkeit, Sprachkompetenz, Lesemotivation, psychisches Wohlbefinden und Selbstwert. Es fördert somit eine ganzheitliche Entwicklung, die über das Lesen hinausgeht, erhöht Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit“ siehe ausführlicher Artikel.

Viele Kinder blühen auf, wenn ihnen jemand das Gefühl gibt, dass sie etwas können. Wenn jemand sagt: „Du schaffst das“, ist das häufig eine sich selbst erfüllende Prophezeiung.

Fragen zu Inhalten und Ablauf des Tandems

Wie läuft das Kennenlernen zwischen Mentor und Mentee ab?

Bei unserem sogenannten Tandemstart begleiten unsere Mitarbeiter die Tandems beim Kennenlernen. Oft lernen mehrere Mentoren ihre Mentees gleichzeitig kennen. In der Regel finden diese Termine an der Schule statt und werden von uns spielerisch gestaltet. Das etwa einstündige erste Treffen dient dem Finden von Gemeinsamkeiten und insbesondere bei den Kindern der Reduzierung der Aufregung. Die Eltern nehmen meist ebenfalls komplett oder teilweise am Termin teil. Mit ihnen werden am Ende des Tandemstarts auch Termine für die ersten Treffen zu zweit ausgemacht.

Wie gestalte ich die Treffen konkret?

Es gibt keinen festen Ablauf für die Treffen, wir empfehlen jedoch eine Mischung von schulischen und Freizeitinhalten. Viele unserer Tandems nehmen an einem unserer Trainings teil. Diese umfassen etwa 15 bis 20 Minuten pro Treffen. Auf unserem KinderHelden Campus finden sich weitere Materialien, sowohl für die Freizeitgestaltung als auch Lernmaterialien für verschiedene Altersstufen. Darüber hinaus ist der Kreativität von Kind und Mentor keine Grenze gesetzt. Gemeinsame Ausflüge, Bastelaktionen, Sport, Lesephasen oder kulturelle Aktivitäten können ebenfalls Teil der Treffen sein.

Was sind die KinderHelden Trainings?

Unsere Trainings beinhalten spezifische Inhalte zu unseren Förderschwerpunkten. In diesen werden die Mentoren durch einen Kurs im KinderHelden Campus, der digitalen Lernplattform von KinderHelden, intensiv auf ein bestimmtes Thema vorbereitet. Dieses wird dann in einem drei- bis sechsmonatigen Programm gemeinsam mit dem Mentee bearbeitet. Jedes Training umfasst Material für verschiedene Treffen und bearbeitet aufeinander aufbauend bestimmte Inhalte, wie Lesen, Mathematik, Selbstbewusstsein oder Lern- und Arbeitsverhalten. Es ermöglicht so den Mentoren, die Kinder noch besser zu fördern.

Wo kann ich mich mit meinem Mentee treffen?

Die Treffen erfolgen im Rahmen unserer Regeln immer im öffentlichen Raum. Dies können neben Räumen in den kooperierenden Schulen auch Jugendzentren, Kirchengemeinden oder andere Kooperationspartner sein. Wir informieren Sie nach dem Start über die möglichen Treffpunkte in der Nähe der jeweiligen Kooperationsschule.

 

Ebenfalls möglich, aber nicht immer sinnvoll sind Treffen beim Mentee zuhause. Nicht erlaubt sind Treffen bei der Mentorin oder beim Mentor zuhause. Dazu zählen auch Kleingärten oder andere Orte, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Zum Schutz unserer Kinder beenden wir Tandems bei einem Verstoß gegen diese Regel mit sofortiger Wirkung.

Wie begleitet mich KinderHelden während der Tandemzeit?

Unsere Tandems haben jeweils eine feste Ansprechperson bei unseren Mentoring-Mitarbeitern. Mit dieser sind Sie über unser monatliches eTagebuch im Austausch, welches Sie uns per Mail senden. Die Mitarbeiter sprechen außerdem alle Kinder im Projekt monatlich in der Schule, um auch von ihnen zu erfahren, wie es ihnen im Tandem geht. Darüber hinaus stehen wir bei Fragen, Problemen oder Anregungen in allen Regionen persönlich zur Verfügung und unterstützen als pädagogische Fachkräfte unsere Tandems.

Welche Laufzeit ist für die Tandems vorgesehen und wie geht es danach weiter?

Die Tandems verbringen jede Woche ca. zwei Stunden miteinander. Jedes Tandem aus Kind und Erwachsenem sollte mindestens ein Jahr lang bestehen. Wir glauben fest daran, dass die positive Wirkung von Mentoring auf einer stabilen Beziehung basiert. Nach einem Jahr kann das Tandem sich weiterhin wie gewohnt treffen, wenn beide dies möchten. Das ist auch über die Grundschulzeit hinaus möglich und so gibt es bei KinderHelden auch Tandems, bei denen sich eine jahrelange Freundschaft entwickelt hat.

Wer garantiert mir, dass ich zum Kind passe bzw. dass das Kind mich als Mentor akzeptiert? Und wie lange dauert die Vermittlung?

Das von uns sogenannte Matching, also die Zusammenstellung der Tandems aus Mentor und Schützling beruht auf einem sorgfältigen Qualitätsprozess. Dabei wird unter anderem darauf geachtet, dass die Tandems sich an einem gemeinsamen Ort treffen können und von ihren Interessen und ihrer Persönlichkeit her gut zueinander passen. Anhand eines Bildungsplans erfassen wir den durch die Lehrkräfte mitgeteilten Förderbedarf des Kindes und vermitteln passende Mentoren, um das Kind gut zu unterstützen. Im Anmeldeprozess von Kind und Mentor können örtliche, zeitliche und inhaltliche Schwerpunkte benannt werden, die bei der Zusammenstellung berücksichtigt werden. Sollte ein Tandem tatsächlich einmal nicht harmonieren, bemühen wir uns, für beide Seiten eine passendere Zusammenstellung zu finden.

Warum vermitteln Sie überwiegend gleichgeschlechtliche Tandems?

Mentoren können Vorbilder, auch Rollenvorbilder für Kinder sein. Die Gründe, weshalb bei uns in der Regel Jungen einen Mentor und Mädchen immer eine Mentorin bekommen, liegen in den Ängsten vieler Eltern, ihr Mädchen einem fremden Mann anzuvertrauen und der potenziellen Gefährdungssituation (sexualisierte Gewalt wird mehrheitlich durch Männer und männliche Jugendliche gegenüber Frauen und Mädchen ausgeübt). Wir prüfen immer individuell, welchen Bedarf die Kinder haben und vermitteln passende Ehrenamtliche. Natürlich spielt dabei auch die gesellschaftliche Situation eine Rolle. Insgesamt engagieren sich deutlich mehr Frauen als Mentorinnen, weshalb wir auch häufiger Tandems aus Frau und Junge bilden. Für Männer findet sich immer ein Junge, der von einem Vorbild profitiert, das in der Lebenswelt der Kinder oft nicht vorhanden ist.

 

Wie sieht es mit temporärer Abwesenheit während der Tandemzeit aus?

Selbstverständlich dürfen auch Mentoren Urlaub machen oder die Treffen in Phasen beruflicher oder persönlicher Belastung pausieren. Für längere Phasen der Abwesenheit bietet es sich an, in ein hybrides Tandem zu wechseln, d.h. sich für einen gewissen Zeitraum digital zu treffen. Dazu kann der KinderHelden Campus genutzt werden, unsere digitale Lernplattform, die auch kindgerecht geschützte Videokonferenzen erlaubt.

Finden Treffen während der Schulferien statt?

Das ist eine individuelle Absprache im Tandem. Oftmals werden diese Zeiten für Ausflüge oder besondere Aktivitäten genutzt, es sollte jedoch bedacht werden, dass häufig die festen Tandemorte wie z. B. Schulen nicht zur Verfügung stehen. Viele unserer Familien nutzen die Ferien natürlich auch für Urlaube, deshalb erfolgt die Absprache zu Treffen in den Ferien immer mit dem Mentee und dessen Familie.

Gibt es eine Aufwandsentschädigung für Mentoren?

Für das Engagement als Mentor können wir als gemeinnütziger Träger keine Aufwandsentschädigung zahlen. Die Aktivitäten mit den Kindern sollten möglichst nichts oder nur wenig kosten. Es geht vor allem darum, gemeinsam verbrachte Zeit zu schenken. KinderHelden unterstützt gerne mit passenden Aktivitätentipps vor Ort.

² Bei allen Bezeichnungen, die auf Personen bezogen sind, meint die gewählte Formulierung beide Geschlechter, auch wenn aus Gründen der leichteren Lesbarkeit die männliche Form steht.