Situationsanalyse: Der aktuelle IQB-Bildungstrend 2021 zeigte Ende letzten Jahres, dass die Leistungen der SchülerInnen in Deutsch und Mathematik erneut stark abgenommen haben. 2021 verlässt rund jedes fünfte Kind in Deutschland die Grundschule, ohne die notwendigen Mindeststandards in Deutsch oder Mathematik zu erreichen. Dieser Trend wurde durch Corona noch verstärkt.*

Dem negativen Bildungstrend entgegen

Grundschulkinder aus sozioökonomisch schwächeren Familien und mit Migrationshintergrund sind von diesen Leistungsrückgängen besonders stark betroffen. Vor allem Kinder, bei denen zu Hause kein Deutsch gesprochen wird, zeigen große Wissenslücken. Um diesen bundesweiten Negativtrend entgegenzuwirken bietet KinderHelden ein qualifiziertes 1:1-Mentoring-Programm für Jungen und Mädchen mit erschwerten Startbedingungen an, das wir jährlich evaluieren lassen. Zwischenzeitlich sind die Ergebnisse der Evaluation da und geben Anlass zur Freude.

Signifikante Verbesserung in allen Bereichen

Die KinderHelden-Evaluation** wertet die schulische und persönliche Entwicklung von 545 Grundschulkindern (6 bis 11 Jahre) mit erschwerten Startbedingungen über das Schuljahr 21/22 in unterschiedlichen Bereichen aus.

Die teilnehmenden Kinder stammen zu 28% aus Alleinerziehenden-Haushalten, 81% hatten Migrationshintergrund und 52,2% litten an familiären Belastungen. Oft trafen auch mehrere dieser Kriterien zu.

Hier die Ergebnisse auf einen Blick:

Neben einem signifikanten Fortschritt im Bereich Sprachkompetenz/Deutsch, konnte eine signifikante Verbesserung der mathematischen Kompetenzen festgestellt werden. Die Kinder wurden selbstbewusster, konnten ihr Lern- und Arbeitsverhaltens verbessern und hatten zunehmend das Gefühl besser integriert zu sein.

Diesen Eindruck bestätigten auch die Lehrkräfte: „Durch die Wertschätzung, Aufmerksamkeit und den kontinuierlichen Austausch haben die Kinder deutlich in der Schule profitiert. Die KinderHelden haben einfach mal Zeit und ein offenes Ohr – das kommt meistens zu kurz.“ Und das Schönste: Dieses offene Ohr konnten unsere Mentor*innen vermehrt wieder bei persönlichen Treffen schenken. Das freut Kinder und Ehrenamtliche gleichermaßen.

Bei unserer Lern- und Freizeitförderung ist es nicht nur wichtig Leistungsrückstände aufzuarbeiten, sondern auch das psychische Wohlbefinden der Kinder zu stärken. Die SchülerInnen werden zum Beispiel motiviert Neues zu entdecken, mit möglichen schulischen Misserfolgen besser umzugehen oder mehr Sport zu treiben. Diese gezielte, frühzeitige und persönliche Förderung lässt schnell Vertrauen und Freundschaft wachsen, die Kinder stark für ihre Zukunft machen.

Übrigens hat die Evaluation noch Folgendes ergeben:

Mit Dauer der Tandembeziehung erhöht sich die Effektivität des Programms. Stolze 38% der Teilnehmenden sind schon länger als ein Jahr im Tandem. Wenn das nicht nachhaltig ist!

*Der IQB-Bildungstrend´21 wurde im Oktober 22 veröffentlicht und von der Humboldt-Universität zu Berlin alle drei Jahre durchgeführt. Er überprüft regelmäßig, inwieweit SchülerInnen in Deutschland, die mit den Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz (KMK) definierten Kompetenzziele, erreichen.

**demografische Daten der Kinder (Auszug Evaluationsergebnisse MTO, psychologische Forschung und Beratung)