21 Jan. „KinderHelden ist mein persönliches Herzensprojekt.“
Ingeborg Gerber, Mitgründerin und Leitung Mentoring
Nachdem wir im ersten Beitrag des KinderHelden-Jubiläum Ralph Benz und Linn Schöllhorn zu den vergangenen Jahren und zu den persönlichen Höhepunkten befragt haben, ist jetzt die dritte im Bunde dran. Ingeborg Gerber, Mitgründerin von KinderHelden. Mit großem Weitblick und Erfahrung leitet sie das Mentoring Team und ist für 11 Mitarbeiterinnen zuständig. Mit ihrer fachlichen Expertise entwickelt sie die Projekte stetig weiter und steht für die hohen Qualitätsstandards bei KinderHelden.
Im Interview verrät sie uns u.a. was sie auch nach 10 Jahren so sehr am Mentoring-Prozess verzaubert, wie sie mit den Kindern kommuniziert und auf welche Entwicklung sie besonders stolz ist.
Warum ist KinderHelden Dein Herzensprojekt?
KinderHelden ist mein Herzensprojekt, weil KinderHelden Kinder stark macht, individuelle Förderung bedeutet und damit präventiv wirkt. 1:1-Mentoring unterstützt jedes einzelne Kind darin, seinen persönlichen Weg zu finden. Damit Bildung und die Chance auf ein erfüllendes Leben nicht von den Startbedingungen abhängen.
Was bedeutet dir das 10-jährige Jubiläum?
Das Jubiläum ist mir Ansporn weiter dranzubleiben, noch besser zu werden. Aber es bedeutet auch stolz zu sein auf das gemeinsam Geleistete und ich empfinde große Dankbarkeit für all die vielen wunderbaren Begegnungen in diesen 10 Jahren, insbesondere mit unseren Kindern und Ehrenamtlichen.
Wie erklärst Du einem Kind Mentoring?
Wir Mentoring-Beraterinnen nehmen die Bedürfnisse unserer Kinder sehr ernst. Nach der Anmeldung durch die Lehrkraft und die Zustimmung der Eltern sprechen wir persönlich mit jedem Kind im Programm. Ich erkläre dem Kind, das vor mir sitzt, genau, was ein Mentor oder eine Mentorin macht und kann. Ich sage zum Beispiel: „Wir suchen für Dich einen erwachsenen Menschen, mit dem Du Dich jede Woche einmal hier an der Schule triffst. Er hilft Dir bei deinen Fragen in der Schule, was Du zum Beispiel nicht ganz verstanden hast. Der Mentor, die Mentorin übt auch Lesen oder Mathe mit Dir. Du kannst viel Spaß mit ihm haben, weil ihr nämlich, außer lernen, auch miteinander spielen oder malen oder basteln könnt, eben was Du auch gerne machst. Sollen wir einen solchen Menschen für Dich finden?“
Was begeistert dich bis heute am Mentoring?
Mich begeistert die Herausforderung, immer wieder passende Tandems zusammen zu bringen und zu begleiten; zu erleben, was die beiden zusammen erreichen, wie sich die teilnehmenden Kinder in ihrer Tandemzeit weiterentwickeln und wie sie „wachsen“, in ihrer Persönlichkeit gestärkt werden.
Welche Rückmeldungen von geförderten Kindern berühren dich besonders?
Mich berührt besonders, wenn die Kinder selbst erkennen oder gar formulieren können, wie sehr sie von der Mentoring-Beziehung profitieren, wie viel Freude ihnen die Treffen mit ihrer Mentorin oder ihrem Mentor machen und wie viel sie aus ihrer Zeit im Tandem mitnehmen.
Welchen Beitrag leistet Mentoring für den Bildungserfolg von Kindern?
Mentoring eröffnet Kindern zusätzliche Perspektiven, es bietet zusätzliche Unterstützung über Elternhaus und Schule hinaus. Mentoring macht Mut und stärkt das Selbstbewusstsein und die Selbstwirksamkeit, „ich kann´s“, „ich will es probieren, trau es mir zu“. Mentoring fördert individuell und genau da, wo es dem einzelnen Kind guttut, und es weiterbringt.
Welche Rolle spielen die Ehrenamtlichen für den Erfolg von KinderHelden?
Der Erfolg von KinderHelden ist nur durch unsere Ehrenamtlichen möglich – ihren Einsatz mit so viel Herz und Geduld.
Auf welche Weiterentwicklung bist du besonders stolz?
Besonders stolz bin ich, dass wir auf unserem KinderHelden-Campus unseren Mentorinnen und Mentoren immer mehr und auch ganz konkrete Anregungen und Fördermaterialien anbieten können, beispielsweise mit unseren wirkungsvollen KinderHelden-Trainings.
Deine schönste KinderHelden-Erfolgsgeschichte –
Ingeborg schmunzelt und überlegt.
Dann sagt sie: „da gibt es zu viele, da mag ich keine bevorzugen.“
Das kann wohl jeder nachvollziehen. Über 10.000 Tandems wurden in den letzten
10 Jahren zusammengebracht und professionell betreut. Viele davon kennt die Psychologin schon von Anfang an. Und viele kennen Ingeborg Gerber.
Im nächsten Posten berichten wir von einem dieser langjährigen Tandems. Der 19-jährige Mandeeya, berichtet in seiner Erfolgsgeschichte über seine Zeit als Mentee. Und wie ihm das 1:1 Mentoring heute immer noch hilft.